About me
Hallo, ich bin Silke, die Hände, das Herz und der Kopf hinter "odd old bird pottery"
Ich erinnere mich noch genau an einen Schulausflug in der Grundschule, lang, lang ist’s her. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Ton besuchten wir eine kleine, traditionelle Töpferei. Dort saß ein sympathischer älterer Herr an einer fußbetriebenen Töpferscheibe und formte konzentriert einen Krug. Ich war sofort fasziniert, am liebsten wäre ich einfach dort geblieben. Selbst die obligatorischen Aschenbecher und "Stehrümmchen", die wir Kinder damals herstellten, konnten meine Begeisterung für das Töpferhandwerk nicht mindern.
Lange Zeit konnte ich dieser Leidenschaft nicht nachgehen, es fehlte an Platz, an Zeit, und manchmal auch an Mut. Stattdessen fand ich andere Wege, meine kreative Seite auszuleben. Wärenddessen besuchte ich regelmäßig Töpfermärkte, bewunderte die Arbeiten anderer und wurde stolze Besitzerin von „drölfzig“ handgemachten Tassen, die ich beim Kaffeetrinken wie kleine Handschmeichler gestreichelt habe. Und immer blieb da dieser Traum: eines Tages selbst Keramik herzustellen.
Viele Jahre später führte mich eine Bekannte zu einem Töpferkurs – und kaum hatte ich wieder Ton in den Händen, war es endgültig um mich geschehen. Inzwischen hatte sich auch das Platzproblem gelöst, und ich begann zu sparen, um mir meinen ersten eigenen Brennofen leisten zu können.
Zunächst arbeitete ich ausschließlich im Handaufbau, besonders in der Daumendrucktechnik. Da kommen pro Tasse schon mal ein paar tausend Handgriffe zusammen. Ich setzte mich mit den Anforderungen der Werkstoffe und Glasuren auseinander, denn mir war wichtig, das meine Keramik sicher ist für diejenigen die sie benutzen. Mit der Zeit wurden die Formen schöner, die Stücke leichter. Doch die Drehscheibe ließ mich nie los. Es war schließlich sie, die mich als Kind so in den Bann gezogen hatte. Also sparte ich weiter, bis auch dieser Traum wahr wurde.
Heute entstehen fast alle meine Stücke an der Scheibe – jedes einzelne mit viel Geduld, Hingabe und Respekt vor dem Material. Und oft denke ich dabei an den alten Töpfer in seiner kleinen Werkstatt zurück. Jetzt, viele Jahre später, glaube ich zu verstehen, woher seine Ruhe, Gelassenheit und diese stille Zufriedenheit kamen, die er damals ausstrahlte.
